St. Johann eröffnet neu als Coworking-Space und Innovationszentrum
St. Johann hat einen neuen Eigentümer. Eine der ältesten Kirchen in Konstanz – nur 60 m entfernt vom Münster auf der Rückseite des Restaurants Dom gelegen – wird als Coworking-Space und Innovationszentrum neu eröffnet. Nach dem Auslaufen der SWR-Fernsehproduktion „Talk am See“ stand das säkularisierte Gebäude eine Weile lang leer. Jetzt hat Dr. Hauke Hansen mit der Lakeside Immobilien GmbH das Traditionsgebäude erworben. Zwei Konstanzer Startups, Gründerschiff und Media Lab, werden als Nutzer in das Gebäude einziehen und es als modernen, innovativen Arbeits- und Eventraum für Erwerbstätige und Unternehmen zur Verfügung stellen.
Unter dem Schlagwort „New Work & Innovation“ entstehen so mehr als 50 moderne Arbeitsplätze in historischer Umgebung mitten in der Konstanzer Niederburg. „Gerade jetzt in Zeiten von Corona gestaltet sich das Arbeitsumfeld um. Wer früher längere Strecken zum Arbeitsplatz gependelt ist, kann jetzt mitten in Konstanz einen professionellen Arbeitsplatz nutzen – und das in einer inspirierenden Umgebung: Neue Ideen in alten Steinen“, erläutert Hauke Hansen, der als Unternehmer in Konstanz bereits fünf Unternehmen mitgegründet hat. „Gleichzeitig wird St. Johann für uns ein Leuchtturmprojekt in unserer Arbeit mit Kommunen und Regionen in ganz Deutschland“, fügt Moritz Meidert, Gründer und Geschäftsführer von Gründerschiff hinzu. „Wir arbeiten derzeit an mehr als 10 Projekten, in denen wir Gründungs- und Innovationszentren insbesondere im ländlichen Raum mit konzipieren und aufbauen. Da bewegt sich etwas.“
Die Online-Marketing Agentur Media Lab, die gemeinsam mit Gründerschiff den Betrieb übernehmen wird, hat die letzten Jahre bereits am Zähringerplatz einen Coworking-Space betrieben. Umso mehr freut sich Geschäftsführer Dominik Gerspacher auf die neuen Räume: „Damit gehen wir mit Media Lab den nächsten Schritt: Mit dem Konzept “New Work & Innovation” werden wir der neuen Arbeitswelt mit Remote Work und dezentralem Arbeiten gerecht. So schaffen wir einen besonderen Arbeitsraum für kreative Freiberufler und Firmen in Räumen mit einer mehr als 1000-jährigen Geschichte. St. Johann wird zu einer Anlaufstelle für Freelancer und digitale Nomaden aus der Bodenseeregion und darüber hinaus.” Durch den Umzug nach St. Johann findet dabei auch das Netzwerk Freelancer Bodensee mit mehr als 200 Freelancern ein neues Zentrum für gestalterisches Arbeiten und den persönlichen Austausch.
St. Johann kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Auf dem ursprünglichen Siedlungsgrund von Konstanz, der schon in keltischer und römischer Zeit besiedelt war, entstand im frühen Mittelalter eine Friedhofskapelle. Um 950 n.Chr. weihte der später heiliggesprochene Bischof Konrad dort die Pfarrkirche St. Johann. 1276 entstand in einem Neubau das Chorherrenstift St. Johann, welches daraufhin mehr als 500 Jahre als Heimstatt der weltlichen Chorherren diente. St. Johann machte sich dabei unter anderem als einer der Ausgangspunkte der Reformation in Konstanz einen Namen. 1816 wurde St. Johann säkularisiert und vom Bierbraumeister Nikolaus Barxel als Brauerei und Lagerraum verwendet. Ab 1889 wurde St. Johann dann als katholisches Gemeindehaus mit angegliederter Gaststätte genutzt und in den 1960ern zum Dom Hotel umgebaut.
Die bisherigen Eigentümer, Bettina und Johannes Wolf, wünschen dem Projekt ebenfalls viel Erfolg: “Wir haben St. Johann in den vergangenen 11 Jahren erhalten und mit Leben gefüllt. Es war uns eine große Ehre, gemessen an seiner über 1.000-jährigen Geschichte, St. Johann einen Augenblick lang begleiten zu dürfen. Viele Ausstellungen, Konzerte und der SWR-„Talk am See mit Gaby Hauptmann“ werden in Erinnerung bleiben. Uns hat das zukunftsweisende Konzept der neuen Eigentümer überzeugt. Für die Umsetzung wünschen wir allen daran Beteiligten viel Erfolg und breiten Zuspruch!”
Jetzt wollen die neuen Eigentümer und Nutzer ein neues Kapitel in der Geschichte St. Johanns aufschlagen – als flexible und zeitgemäße Arbeitsumgebung mit Charakter und Geschichte, als Arbeits- und Kreativraum für Einzelschaffende und Gruppen bis 16 Personen. „Wir bieten Raum für junge und innovative Unternehmen, für Medienschaffende und einen Arbeitsplatz für Erwerbstätige, die gerne in einer inspirierenden Umgebung arbeiten“, so Moritz Meidert. Dabei soll St. Johann auch seinen Platz als Kulturzentrum und Veranstaltungsort wieder einnehmen. Das Kirchenschiff wird so flexibel eingerichtet, dass es an Samstag- und Sonntagabenden für Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern genutzt werden kann. Interessenten gibt es schon, wie z.B. das Improtheater Konstanz (www.impro-konstanz.de), das St. Johann gerne für Auftritte nutzen möchte. Gespräche mit weiteren Kulturpartner*innen laufen bereits.
Schon länger bemüht sich die Stadt Konstanz, wieder mehr Gewerbe in der Niederburg anzusiedeln: Als neue Arbeitswelt in der Altstadt kann St. Johann dazu einen Beitrag leisten. „Der Antrag auf Nutzungsänderung ist bereits genehmigt, die Stadtverwaltung Konstanz hat uns dabei toll unsterstützt,“ so Moritz Meidert. „Es kann also losgehen:“
Interessierte Unternehmen und Erwerbstätige finden weitere Informationen zu St. Johann unter: st-johann-konstanz.de oder können sich auch direkt mit Moritz Meidert vom Gründerschiff (meidert@gruenderschiff.de) oder Dominik Gerspacher von Media Lab (d.gerspacher@medialab-kn.de) in Verbindung setzen.
Dieser Text erschien zuerst als offizielle Pressemitteilung.